Dramatiker-Preis für Peter Handke
Prosa, der Lyrik, in Essays oder Journalen und insbesondere in seiner Dramatik, für die er heute geehrt wird", so Dreyer weiter, die auch Stiftungsvorsitzende ist.
Peter Handke sei ein umstrittener und streitbarer Autor, dessen proserbische Haltung im Jugoslawienkrieg in den 1990er Jahren und dessen Kritik an der damaligen Medienberichterstattung vehemente Debatten ausgelöst habe. Dies schmälere aber seine Verdienste nicht, befand die Jury.
Früher Ruhm
Handke machte sich schon 1966 als 24-Jähriger mit seinem Frühwerk "Publikumsbeschimpfung" einen Namen. 1970 folgte das Buch "Die Angst des Tormanns beim Elfmeter", das vielfach zur Pflichtlektüre in deutschen Schulen wurde. Es wurde von Handkes engem Freund, dem Regisseur Wim Wenders, verfilmt.
Weitere bedeutende Arbeiten sind "Die Stunde, da wir nichts voneinander wussten" von 1992 und "Immer noch Sturm" von 2011. Der Autor thematisierte immer wieder die Entfremdung zwischen Subjekt und Umwelt. Sein umfangreiches Werk beinhaltet zahlreiche Essyas, Theaterstücke und Romane.
Das Drama fördern
Peter Handke nahm den renommierten, mit 10.000 Euro dotierten Else-Lasker-Schüler-Preis persönlich entgegen; es ist eine weitere Auszeichnung für den vielfach geehrten 72-jährigen Dramaturgen. Der Preis ist nach der bedeutenden deutsch-jüdischen Dichterin Lasker-Schüler (1869-1945) benannt, die als herausragende Literaturvertreterin der avantgardistischen Moderne und des Expressionismus gilt.
Die Auszeichnung soll die deutschsprachige Dramatik fördern und wird seit 1993 von der Stiftung Rheinland-Pfalz für Kultur vergeben. Geehrt wurden bislang unter anderen Elfriede Jelinek, Roland Schimmelpfennig und René Pollesch.
suc/haz (epd, dpa)
http://www.welt.de/regionales/rheinland-pfalz-saarland/article136989828/Peter-Handke-mit-Else-Lasker-Schueler-Dramatikerpreis-geehrt.html
Handke feiert die Sprache
Der Erste Stückepreis ist mit 5.000 Euro dotiert und enthält darüber hinaus die Zusicherung der Uraufführung des eingereichten Stoffes am Pfalztheater Kaiserslautern. Gewinner ist Thomas Köck, der die Jury mit seinem Stück „Isabelle Huppert“ überzeugt hat. Bonn Park wurde mit dem Zweiten Stückepreis für sein Stück „Traurigkeit & Melancholie oder der aller aller einsamste George aller aller Zeit“ ausgezeichnet. Dieser Preis ist mit 3.000 Euro dotiert und kann auf Wunsch des Preisträgers auch in ein Aufenthaltsstipendium am Pfalztheater im Umfang von drei Monaten umgewandelt werden. Der Dritte Stückepreis ist mit 2.000 Euro dotiert und ging an Sophie Nikolitsch für ihre Komödie „Gurlitt“.
Ministerpräsidentin Malu Dreyer dankte den Mitgliedern der Jury, die nicht nur eine Vielzahl an Bewerbungen um den Stückepreis gelesen, sondern auch engagiert an der Neukonzeption mitgewirkt hätten. Dieser wurde erstmals gestaffelt in drei Preisen vergeben. Ministerpräsidentin Malu Dreyer begrüßte ganz besonders Sigrid Löffler, die die Laudatio auf Peter Handke hielt. Die renommierte und sprachmächtige Publizistin sei als profunde Kennerin Peter Handkes die berufene Laudatorin schlechthin.
Ministerpräsidentin Malu Dreyer erinnerte an das Vermächtnis der großen Lyrikerin Else Lasker-Schüler, die als jüdische Künstlerin vor den Nationalsozialisten zunächst in die Schweiz geflohen und vor 70 Jahren noch vor dem Ende des Zweiten Weltkriegs in Jerusalem starb. „Wir haben uns mit dem Preis ihrem Andenken verpflichtet. Deshalb soll die Verleihung auch eine Mahnung sein, nie mehr Unrecht herrschen zu lassen und die Freiheit des Gedankens, des Wortes und der Kunst zu garantieren“, so die Ministerpräsidentin.
Zu den bisherigen Preisträgern gehören René Pollesch (2012), Roland Schimmelpfennig (2010), Fritz Kater (2008), Dea Loher (2005) und Elfriede Jelinek (2003). Den Stückepreis haben bereits Autorinnen und Autoren wie Azar Mortazavi und Achim Stegmüller (2010), Almut Baumgarten (2008) und Torsten Buchsteiner (2005) erhalten.
Fotos von der Preisverleihung finden Sie hier.