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„Mit den Malern bin ich fertig“
Peter Handke, der Zeichner? Das ist die unbekannte Seite des Intellektuellen, der als junger Wilder 1966 mit seiner „Publikumsbeschimpfung“ angriff, ...
Mit den Malern bin ich fertig“
| Lesedauer: 2 Minuten
Peter Handke spricht in BLAU über seine Zeichnungen und kritisiert alte Freunde
Peter Handke kam sich vor wie ein Gauner. Das Heraustrennen von Zeichnungen aus seinen winzigen, vollgeschriebenen Notizbüchern war für den Schriftsteller ein gewaltiger Akt. Doch er konnte nicht widerstehen, wollte wissen, wie sich seine handtellergroßen Bilder auf leerem DIN-A4-Papier behaupten. Rund 100 Zeichnungen hat er herausgeschnitten und sie im Sommer in der Berliner Galerie Friese gezeigt – nicht zur Freude des Literaturarchivs in Marbach, das seine frühen Notizbücher bewahrt und vor wenigen Tagen zusätzlich 23.500 Seiten angekauft hat.
Peter Handke, der Zeichner? Das ist die unbekannte Seite des Intellektuellen, der als junger Wilder 1966 mit seiner „Publikumsbeschimpfung“ angriff, der Gruppe 47 mit seiner harschen Kritik den Todesstoß versetzte und später am Sarg des serbischen Despoten Milosevic sprach. In der morgigen Ausgabe von BLAU, die der WELT beiliegt, spricht Handke erstmals über seine Bilder – schreiende Igel, Lichtspiele am Fluss oder auch Christusfiguren – und die Todesangst, die ihn antrieb zu zeichnen. Christiane Hoffmans und Cornelius Tittel treffen ihn in seinem Haus in Chaville, einem Dorf unweit von Paris, wo er seit 27 Jahren lebt. In den hellen Wohnräumen fühlt man sich wie im Hauptquartier eines belesenen Schamanen. Handke erzählt, wie er quer durch Europa reiste, um Werke von Poussin oder Cézanne zu sehen.
Mit der neueren Kunst aber geht er hart ins Gericht. Anselm Kiefer, der ihm immer als Vorbild galt, greift er an: „Wie kann man Paul Celans ,Todesfuge‘, Ingeborg Bachmanns Gedichte, wie den Holocaust für Bilder verwenden?“ Auch Gerhard Richter kritisiert er für seinen Zyklus über das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau: „Ich weiß nicht, warum die Künstler das machen. Ist es eine Methode des Hintersinns, die Bilder kunstmarktwürdig zu machen?“ Sein Urteil: Das sei keine Kunst, sondern Missbrauch von Kunst. „Mit den Malern bin ich im Moment fertig.“
I LEFT A COMMENT @ DIE WELT WHICH THEY REFUSED TO PUBLISH
"Ich stimme überein mit Peter Handke der selbst wenig unverkauft lässt ausser seiner Unterwäsche. Schon Adorno hat bemerkt, dass Auschwitz - und eo ipso alles dem aehnliche - Kunst unmöglich macht. Bei so viel Dummheit hören sogar die Spatzen auf zu zwitschern.
. Schon Adorno hat bemertkt
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